Imposante Bergwelt, reiche Kultur – die aufregende Welt von Santa Caterina Valfurva
Wie spannend und kulturgeschichtlich reich die Alpenregion ist, zeigt sich besonders im Oberen Veltlin mit dem aufregenden Mix aus Kulturlandschaft und eindrucksvoller Natur. Vom mediterranen, sonnenverwöhnten Flair des Comer Sees heraufkommend, erreicht die Valtellina, wie die Region des Veltlin auf Italienisch heißt, im oberen Teil die Rätischen Alpen und ist durchzogen vom mal sanften, mal wilden Flüsschen Adda, gesäumt von malerischen Bergdörfern, betriebsamen Städtchen, stillen Wäldern und steilen Steinwänden, auf denen die Sonne brennt. Die Region des Valtellina reicht bis in die höchsten Höhen des Stilfser Jochs – dem Passübergang ins Trentino nach Südtirol, hinauf in die schroffe und bisweilen sogar unheimliche Einöde, wo die Bergziegen und Gämsen grasen, Steinadler, Bartgeier und Falken kreisen und der scharfe Pfiff des Murmeltiers ertönt. Hier, wo noch bis weit ins Frühjahr die Glitzerlandschaft der Gletscher funkelt, wo beim Einsetzen des Frühsommers zur Mittagssonne deren Wasser wie Silberfäden auf den schwarzen Felswänden herunterzieht, dort hat das Veltlin auf 2757 Metern über dem Meeresspiegel seinen höchsten Punkt erreicht – und hier, südlich des Stilfser Jochs (italienisch: Passo dello Stelvio) am Fuße der Berggruppe von Ortler und Monte Cevedale liegt auf einer Höhe von 1743 Metern die abwechslungsreiche und eindrucksvolle Bergwelt von Santa Caterina Valfurva.
Die hübsche Ortschaft Santa Caterina gehört zur Gemeinde Valfurva im Herzen des Nationalparks Stilfser Joch (Parco Nazionale dello Stelvio), einem der größten Naturschutzgebiete Europas, der mit Bozen und Trient (Südtirol) sowie Brescia und Sondrio (Lombardei) verschiedene italienische Regionen abdeckt und einen Steinadler als sein Emblem hat. Als Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten und mit seiner die Höhenunterschiede bedingten morphologischen Vielfalt bietet der Nationalpark einen immensen Reichtum an faszinierender Natur. Wundervolle Bike-, Wander- und anspruchsvollere Trekkingtouren zu Almen und Berghütten auf die umliegenden Berggipfel und Passhöhen der Ortler-Cevedale- oder der Gavia-Sobretta-Gruppe lassen sich im Sommer direkt von Santa Caterina Valfurva unternehmen und den Gast das eindrucksvolle Schauspiel dieser herrlichen Natur erleben. Wer noch weitere Naturparks besuchen möchte, erreicht in der mittleren und unteren Valtellina den Parco delle Orobie Valtellinesi in Albosaggia oder sichtet den Braunbär im Osservatorio eco-faunistico (Observatorium für Ökologie und Fauna) in Aprica oder besucht das Naturschutzgebiet Val di Mello im von der Valtellina abzweigenden Tal Val Masino.
Santa Caterina Valfurva ist eine Oase der Ruhe und bietet großen und kleinen Gästen die verschiedensten Arten von Unterkünften, angefangen von einer Vielzahl malerischer Hotels über gemütliche Chalets und behagliche Ferienwohnungen, die in der Regel gut mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, bis hin zum kinderfreundlichen Agroturismo mit Camping. Stress und Eile sind in Santa Caterina Valfurva Fremdworte, denn hierhin reist man, um sich zu entspannen, um zu entschleunigen und durch die wundervolle Umgebung und die interessanten Ausflugsmöglichkeiten Kraft und Ruhe zu tanken, zu sich zu kommen und die hektische Betriebsamkeit der Städte zu vergessen.
Die jahrhundertealte Geschichte des Ortes Santa Caterina Valfurva wird im Museo Vallivo di Valfurva im nahen Nachbarort Sant’Antonio erzählt, anschaulich und lehrreich in Inszenierungen und Installationen alter Handwerkskunst und Lebensweise der bäuerlichen Bevölkerung seit den Jahren der einfachen Handelsstraße von Venedig bis zur Grafschaft Bormio bis hin zum Aufstieg als Thermalkurort in der jüngeren Geschichte. In jüngster Zeit brachte Santa Caterina Valfurva sogar Weltmeister hervor oder – um genau zu sein – zwei Weltmeister und eine Weltmeisterin, die alle vielgereist sind und die Welt gesehen haben, aber immer wieder in ihre Heimat, nach Santa Caterina Valfurva, zurückkehren, weil der Ort, wie die Weltmeisterin Deborah Compagnoni sagt, ein „Edelstein der Natur“ ist.
Selbstverständlich ist die Heimat, aus der Skiweltmeister und verdiente Bergsteiger wie der Erstbesteiger des K2, Achille Compagnoni, stammen, ein herrlicher Wintersportort mit Gelegenheiten zum Skifahren in hoher Zahl, liegt doch Santa Caterina Valfurva genau im eindrucksvollen Skigebiet der Oberen Valtellina. Ganz gleich, ob die Gäste rasantes Snowboarden und Alpinski oder eher Langlauf wählen, möglicherweise aber doch lieber gemächliches Skiwandern vorziehen oder einfach zum Genießen und Bewundern der winterlichen Berglandschaft, des strahlend weißen Schnees und des glitzernden Eises hergekommen sind: Sowohl in Santa Caterina Valfurva wie auch im nahegelegenen Hauptort Bormio mangelt es nicht an Skipisten aller Schwierigkeitsgrade und an vielfältigen Gelegenheiten, den Schnee und das Winterpanorama zu genießen. Das Skigebiet in Santa Caterina Valfurva liegt in einer Höhe von 1738 bis zu 2775 Metern und ist damit das ideale Ferienziel ebenso für entspannte wie für versierte Skifahrerinnen und Skifahrer, Winterwanderer und Wintergenießer.
Aufwärmen und Relaxen hat in der kalten Jahreszeit immer viel mit einem erholsamen Wellnessangebot zu tun, das nicht nur in vielen der Hotels zur Verfügung der Gäste steht, sondern auch in den bereits auf die Antike zurückgehenden Thermalquellen von Bormio, die bereits von den römischen Schriftstellern erwähnt werden. Bormio, der Hauptort der Alta Valtellina, liegt nur wenige Kilometer von Santa Caterina Valfurvo talabwärts entfernt, entlang dem Gebirgsbach Frodolfo, der das ganze Valfurvo mit seinem Geplätscher begleitet. Frodolfo ist ein Name, wer würde es leugnen, der unzweifelhaft an Frodo Beutlin erinnert und die Frage aufwirft, ob das Valfurvo mit seinem Bächlein Frodolfo nicht gleichzusetzen ist mit der idyllischen Landschaft von Hobbitland und Mittelerde? Sei’s drum. Sieben Thermalwasserbecken mit heilsamem Wasser erlauben es in Bormio dem Urlauber, einzutauchen in die angenehme Wärme der sprudelnden Quellen und eine regenerative Pause in heißem Wasser einzulegen und dabei die herrliche Landschaft des oberen Veltlin zu genießen.
Wen es doch einmal hinauszieht aus dem Valfurvo, der wird weitere fantastische Abwechslung finden in den vielen anderen Regionen der Alta Valtellina, in den Nachbartälern Valdidentro, Valdisotto, Livigno und Sondalo, wird finden, dass es auch dort schön und eindrucksvoll ist und dass das ganze Veltlin viel zu viel Aufregendes und Interessantes bietet, um hier nur einen Urlaub zu verbringen.
Fotos:
Bild 1 (Kopfbereich des Santa Caterina Valfurva-Artikels): Santa Caterina Valfurva von paolo ardiani | Fotolia
Bild 2: Landschaft in Valfurva von silvio alaimo sj, [CC BY 3.0] über Wikimedia Commons
Bild 3: Santa Caterina Valfurva, © Klaus Nahr (bearbeitet), [CC BY-SA 2.0] über Flickr
Bild 4: Valfurva von Vanderlei Bissiato, [CC BY-SA 3.0] über Wikimedia Commons
Bild 5: Die Berge nahe Santa Caterina Valfurva, © Mike Thomas (bearbeitet), [CC BY 2.0] über Flickr